Kommunalen Wohnungsbau stärken

Die wichtigste Stellschraube ist der eigene Einfluss der Kommune. Städte, die noch über kommunale Wohnungsunternehmen verfügen, können aktiv bezahlbaren Wohnraum schaffen. Dafür braucht es:

  • Kapitalausstattung kommunaler Wohnungsbaugesellschaften

  • Klare Zielvorgaben für günstige Mieten (z. B. durch Quoten im Neubau)

  • Rekommunalisierung, wo möglich – also Rückkauf ehemals privatisierter Wohnungen

    Diese Wohnungen entziehen sich dauerhaft dem Marktmechanismus und sichern langfristig stabile Mieten.

Soziale Wohnraumförderung konsequent nutzen

Landes- und Bundesmittel für den sozialen Wohnungsbau stehen zur Verfügung – sie müssen jedoch vor Ort auch aktiv genutzt werden. Dazu gehören:

  • Förderprogramme für Investoren, die dauerhaft günstige Mieten garantieren

  • Beschleunigte Genehmigungsverfahren für geförderte Bauprojekte

  • Langfristige Mietpreisbindung: mindestens 30 Jahre statt nur 15

    Ziel muss sein, nicht nur zu fördern, sondern auch dauerhaft bezahlbare Wohnungen zu schaffen.

Bodenpolitik strategisch einsetzen

Ein Schlüssel liegt im Umgang mit städtischem Grund und Boden. Dieser sollte nicht an den Höchstbietenden verkauft, sondern strategisch vergeben werden – etwa durch:

  • Erbbaurecht statt Verkauf: Die Stadt bleibt Eigentümerin und gibt klare Vorgaben zur Bebauung

  • Konzeptvergabe: Grundstücke gehen an Bauherren mit sozialem Konzept, nicht mit dem höchsten Angebot

  • Bodenbevorratung: Städte kaufen vorausschauend Grundstücke auf, um bezahlbaren Wohnraum später gezielt zu ermöglichen

Nachverdichtung und Umnutzung fördern

In vielen Städten gibt es Flächenpotenziale, die bisher ungenutzt sind. Beispiele:

  • Dachaufstockungen auf bestehenden Gebäuden

  • Umnutzung von Büro- und Gewerberäumen

  • Brachflächen aktivieren, z. B. in Industriegebieten

    Diese Maßnahmen sind oft günstiger und schneller umzusetzen als Neubau auf der „grünen Wiese“.

Zusammenarbeit mit Genossenschaften und gemeinwohlorientierten Bauträgern

Genossenschaften und gemeinwohlorientierte Träger bauen oft günstiger, langfristiger und sozial ausgewogener. Städte können diese unterstützen durch:

  • Bevorzugte Grundstücksvergabe

  • Zuschüsse für Planungs- und Baukosten

  • Einbindung in Quartiersentwicklungen

    So entsteht nicht nur günstiger Wohnraum, sondern auch soziale Stabilität in den Nachbarschaften.

Mietpreissteigerungen bremsen

Neben dem Neubau ist der Schutz bestehender Mietverhältnisse entscheidend. Kommunen können hier unterstützen durch:

  • Milieuschutzsatzungen in sensiblen Stadtteilen

  • Vorkaufsrechte bei Wohnungsverkäufen

  • Förderung von Mieterberatung und Rechtschutz

    Diese Maßnahmen verhindern Verdrängung und erhalten gewachsene Stadtstrukturen.

Mehr bezahlbarer Wohnraum entsteht nicht durch eine einzige Maßnahme, sondern durch ein Bündel an gezielten, realistischen Schritten. Städte müssen dabei mutig, strategisch und sozial handeln – und ihre vorhandenen Werkzeuge konsequent nutzen. Denn Wohnen ist mehr als ein Markt, es ist ein Grundbedürfnis.

> Bezahlbarer Wohnraum

Bezahlbarer Wohnraum ist eine der zentralen sozialen Fragen unserer Zeit. Gerade in wachsenden Städten geraten immer mehr Menschen unter Druck. Studierende, Familien, Rentner:innen, aber auch Menschen mit mittlerem Einkommen. Doch wie kann eine Stadt diesem Trend wirksam begegnen? Hier sind konkrete, realistische Hebel.

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